Im Herbst 2021 startet am Studienzentrum Saalfelden der Weiterbildungslehrgang der Fachhochschule Burgenland GmbH „MA Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie“, der sich mit den Themen Politik – Kultur – Gesellschaft befasst.
„Unsere Gesellschaft braucht neue Modelle des Wirtschaftens, eine Zusammenführung von Ökonomie und Kultur, die das Gemeinwohl in den Mittelpunkt rückt und wissenschaftlich reflektierte Perspektiven für den Einzelnen in einer globalisierten Welt entwickelt. Dieser Lehrgang soll dazu beitragen“, erklärt Lehrgangsleiter Dr. Wolfgang Schäffner, Geschäftsführer des Studienzentrum Saalfelden.
Anmeldungen und ausführliche Informationen zum Universitätslehrgang unter www.studienzentrum.at und www.aim.ac.at
Spätestens seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise im Herbst 2008 ist nicht nur in der Politik und der Zivilgesellschaft, sondern auch in den Wirtschaftswissenschaften die Bereitschaft gestiegen, jenseits des Mainstreams alternative Modelle und Methoden ökonomischen Denkens zu entwickeln.
Eine Erneuerung der Wirtschaftswissenschaften, wie sie u.a. Nobelpreisträger Joseph Stiglitz in seinem Buch “Im freien Fall. Vom Versagen der Märkte zur Neuordnung der Weltwirtschaft” vorschlägt, erfordern einen intensiven, langen Veränderungsprozess. Vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund richtet sich der forschungsgeleitete Lehrgang speziell an berufstätige AkademikerInnen bzw. beruflich herausragend qualifizierte Erwachsene. Der Lehrgang vermittelt Wege neuen wirtschaftlichen Denkens mit Fokus auf das Gemeinwohl (und seine Gegenbegriffe). Um dieser Zielsetzung didaktisch zu entsprechen, wird nicht nur eine (neue) Theorie oder ein einziges Alternativkonzept vorgestellt. Im Mittelpunkt steht vielmehr der Erwerb von Kompetenzen, die zur Umsetzung von “gesellschaftlicher Verantwortung und Gemeinwohl als Unternehmensziele” befähigen. Die erworbene Führungskompetenz soll Basis für die Anwendung gemeinwohlorientierter Modelle in vielfältiger Praxis sein.
Der Masterlehrgang „MA Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie“ richtet sich an Personen, die ein Interesse an gemeinwohlorientierter Ökonomie haben. In wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit den relevanten Theorien und Konzepten der politischen Ökonomie werden aktuelle Wohlfahrtsmodelle vorgestellt, diskutiert und anwendungsbezogen vermittelt. Die „Buntheit der Ökonomie“, ihre Verwurzelung in der Kultur, ihre Herkunft aus der Ethik, sowie ihre Bedeutung für Politik und Gesellschaft sind Themen dieses Lehrgangs. Aus der Perspektive des Gemeinwohls stellt er ökonomisches Denken interdisziplinär in philosophische, gesellschaftliche, politische, kulturelle, wirtschaftliche und rechtliche Kontexte.
„Qualitätssicherung in grenzenloser Bildung heißt stets im Austausch mit allen Stakeholdern zu stehen. Der Masterlehrgang Angewandte Gemeinwohlökonomie eröffnet Wirtschaftstreibenden fundierte Netzwerkkompetenz, um Interessen effektiv integrieren zu können. Die AQ Austria bestätigt die wissenschaftliche Qualität des Masterlehrgangs im Hinblick auf partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Kollegium der Fachhochschule Burgenland, dem AIM und dem Studienzentrum Saalfelden.“ betont Dr. Amelie Cserer Lehrgangsleitung am Austrian Institute of Management
Der Lehrgang vermittelt Wege neuen wirtschaftlichen Denkens im Anschluss an die vielfältigen Entwicklungen des ökonomischen Denkens mit Fokus auf das Gemeinwohl und seine Gegenbegriffe. Um dieser Zielsetzung didaktisch zu entsprechen, wird nicht nur eine Theorie oder ein einziges Alternativkonzept vorgestellt. Im Mittelpunkt steht vielmehr der Erwerb von Kompetenzen, die zur Umsetzung von gesellschaftlicher Verantwortung und Gemeinwohl als Unternehmensziele befähigen. Eine erworbene Führungskompetenz soll Basis für die Anwendung gemeinwohlorientierter Modelle in vielfältiger Praxis sein.
Der Studiengang wird mit einem Master in Angewandter Gemeinwohl-Ökonomie abgeschlossen. Das Studium erfolgt im Blended-Learning-Modus (Präsenz + Fernlehre) und wird berufsbegleitend angeboten. Es gliedert sich in vier Semester und beinhaltet fünf Module. Jedes der fünf Module besteht aus einer Vorbereitungs-, einer Präsenz- und einer Nachbereitungsphase (Reflexion). Die Anzahl der Lehrveranstaltungen variiert je nach Modul. Insgesamt enthält das Studium 20 verschiedene Lehrveranstaltungen.
In der wirtschaftlichen Praxis zieht die Gemeinwohl-Ökonomie immer weitere Kreise. Das ist einerseits engagierten Protagonisten wie Christian Felber – der als Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie und der Genossenschaft für Gemeinwohl-Ökonomie sowie als Autor ein Aushängeschild des Modells ist – oder Gerd Hofielen, der in Berlin als humanistischer Managementberater tätig ist. Andererseits gibt es auch längst verantwortungsbewusste Unternehmen, die eine Gemeinwohlbilanz erstellen, wie das Josef C. Sigl mit seiner Trumer Privatbrauerei oder SONNNENTOR-Eigentümer Johannes Gutmann tut.
GWÖ-Pionier Christian Felder sieht die Gemeinwohl-Ökonomie als ein ganzheitliches Zukunftsmodell, das auf den Ebenen Wirtschaftspraxis, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftswissenschaft transformative Alternativen anbietet. Auf akademischer Ebene setzt die Bewegung Akzente in der Forschung, der Theoriebildung und in der ökonomischen Ausbildung. Zahlreiche Studiengänge im In- und Ausland haben die GWÖ in ihr Lehrangebot integriert, der erste GWÖ-Lehrstuhl an der Universität Valencia treibt die Ausbildung von Fachberater*innen und Gemeinwohl-Auditor*innen voran. Der Masterlehrgang „Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie“ der FH Burgenland und des Studienzentrums Saalfelden „leistet als erstes GWÖ-Studium einen wertvollen Beitrag zur Ausrichtung der ökonomischen Bildung auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, ist Felber überzeugt.
Dem Berliner Managementberater Gerd Hofielen liegt die Gemeinwohl-Ökonomie sehr am Herzen, weshalb er für engagierte Studierende Stipendien aus seiner Stiftung zur Verfügung stellt. „Für mich ist klar, dass wir unsere Art der wirtschaftlichen Entscheidungsfindung ändern müssen und dahinter steht die Werteorientierung. Die Gemeinwohl-Ökonomie setzt genau an der Werteorientierung an und fordert Unternehmen auf, ihren Beitrag zu diesen Werten darzustellen.“ Da diese Werte in demokratischen Verfassungen verankert sind, werde ein Unternehmen, das sich an diese Werte hält, zwar sein eigenes Interesse verfolgen, aber auch das Gemeinwohl aller. „Mir gefällt die Idee, den Widerspruch zwischen dem egoistischen Einzelinteresse und dem Interesse von uns allen zu beseitigen. Zu diesem Geist möchte ich mit meinem Unterstützungsangebot für Studenten, die sich dieser Ausrichtung widmen wollen, beitragen,“ begründet er seine Unterstützung: Unsere Gesellschaft und unsere Unternehmen bräuchten Menschen, die befähigt sind, im täglichen Geschäftsbetrieb die Entscheidungen zu treffen, die zu einer langfristigen Weisheit beizutragen.
SONNENTOR ist seit 2010 Pionierunternehmen der Gemeinwohl-Ökonomie. „Fans haben uns damals darauf aufmerksam gemacht. Dafür bin ich bis heute dankbar. Kooperationen haben uns immer weitergebracht. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, die Beziehungen zu den Partner*Innen, den Dialog mit den Fans, den positiven Einfluss auf die Gesellschaft und Umwelt – endlich hatten wir eine Möglichkeit gefunden, all unsere Bemühungen in diesen Bereichen messbar und mit anderen Unternehmen vergleichbar zu machen“, betont der Waldviertler Verarbeiter biologisch angebauter Landwirtschaftsprodukte, Johannes Gutmann.
Das Audit und die daraus folgende Bilanz seien für sein Unternehmen immer ein guter Barometer, an welchen Stellen man noch ansetzen könnte. Seit einem Jahr hat SONNENTOR auch ein eigenes CSR-Team, das sich diesen Themen widmet. „Wir wollen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Es gibt immer Chancen, sich weiterzuentwickeln. In der Qualität können wir endlos wachsen“, so Gutmann: „Meiner Meinung nach ist die Gemeinwohl-Ökonomie eine Chance für alle, die verstanden haben, dass unser Wirtschaftssystem so wie es jetzt ist, nicht zukunftsfähig ist. Es sollte darum gehen, Teil der Lösung zu werden und kein Teil des Problems zu bleiben. Was immer wir für die Maximierung des Gemeinwohls tun können, machen wir ja nicht nur für uns selbst – sondern vor allem auch für andere und natürlich für unseren Planeten. Gemeinsam können wir so an einer enkeltauglichen Zukunft arbeiten. Ich bin sicher, dass all jene die diesen Lehrgang über die Gemeinwohl-Ökonomie besuchen, einen wertvollen Beitrag in ihrem Leben erfahren und damit ihr Leben und viele künftige Kooperationen bereichern!“ Das SONNENTOR-Team arbeitet im Moment bereits an der neuen Gemeinwohlbilanz, die noch in diesem Kalenderjahr veröffentlicht wird. Die Auflage liegt im Moment bereits bei 31.000 Stück. Unsere Mitarbeitenden, Fans, Partner und auch wieder deren Kund*Innen schätzen die transparenten Informationen. Die Gemeinwohlbilanz sei keinesfalls vergleichbar mit einem nullachtfünfzehn Nachhaltigkeitsbericht. Da sei gerade bei konventionellen Betrieben das Papier oft mehr wert als der Inhalt.
Dies sieht auch Trumer-Eigentümer Josef C. Sigl so: Die Privatbrauerei bilanziert seit einigen Jahren nach der Gemeinwohlbilanz. „Weil ich als verantwortungsbewusster Unternehmer dafür einstehe, dass Unternehmen in Zukunft nicht mehr nur nach Gewinnen beurteilt werden, sondern auch nach ihrem sozialen und ökologischen Engagement. Die Gemeinwohlbilanz ist ein konstruktiver Ansatz, wie dies in der Zukunft gelöst werden kann. Unsere Erfahrung zeigt, dass das Gemeinwohlbilanzieren sich sehr positiv auf die Unternehmenskultur auswirkt und diese sich in die richtige und zukunftsorientierte Richtung weiterentwickelt.“
Der Lehrgang startet im September 2021 und ist auf eine Mindestdauer von vier Semestern ausgelegt. Es können maximal 25 Personen teilnehmen.
Weitere Informationen und persönliche Beratung zum Masterlehrgang unter: www.studienzentrum.at, office@studienzentrum.at oder 06582/74916-0.
Bildnachweis: Fotoabdruck bei Nennung des Studienzentrum Saalfelden honorarfrei.
Dr. Wolfgang Schäffner, Leiter Studienzentrum Saalfelden Bildnachweis: Studienzentrum Saalfelden/ Wöckinger
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